Luisenstadt

Berlin

Königin Luise von Mecklenburg gab dem Kiez einst den Namen, der vor allem im nordwestlichen Teil von Kreuzberg liegt und wenige Meter nach Friedrichshain und Mitte reicht. Und man muss sagen: Das mittlerweile hier ansässige lebendige, expressive und multikulturelle Publikum hätte Königin Luise wohl eher verschreckt.

Die Luisenstadt war im 18. Jahrhundert als Berlins Erweiterung nach Süden gedacht. Dort stand noch nicht viel und den Adel verschlug es nur sehr selten in diese Gegend. Deswegen hat sich hier schon früh eine gewisse Freiheit durchsetzen können. Und so wundert es nicht, dass sich hier auch die zeitgenössische Partyszene angesiedelt hat. Im Süden endet die Luisenstadt am legendären Berghain, ein Club in einem ehemaligen Umspannwerk, der auch nach zehn Jahren noch als wichtigste Soundbox der elektronischen Musik bekannt ist.

Luisenstadt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber es gibt noch andere berühmte Clubs in der Luisenstadt. Etwa den Kit-Kat-Club oder das Kater Blau, Nachfolger vom berühmten Kater Holzig. Die Luisenstadt ist also das zentrale Viertel der Ausgehstadt Berlin, wo die Menschen keine Uhrzeit kennen. Doch nur einen Katzensprung von all dem pulsierenden Leben entfernt, zwischen Engelbecken und Jannowitzbrücke, wohnt ein solides Bürgertum in wunderschön renovierten Häusern. Auch Literaturagenturen haben hier ihr neues Quartier gefunden.

Und in den Cafés begegnet man ein paar der derzeit erfolgreichsten Schriftsteller Deutschlands. Papier und Bleistift wird man selten sehen. Dafür aber ein aufgeklapptes Apple-Notebook, auch das inzwischen ein Markenzeichen Berlins. Gerade rund um die Sankt-Michael-Kirche und das Bethanien – ein ehemaliges Krankenhaus, das heute Kulturorganisationen und Restaurants beherbergt – entwickelt sich viel Neues. Überhaupt wird man in der Luisenstadt allerorts erstklassige Speisezimmer finden.