Alt-Berlin

Berlin

Alt-Berlin – so heißen viele urige Kneipen in der Stadt. Doch was die Wenigsten wissen: Es gibt tatsächlich ein Alt-Berlin. Und das ist keine Kneipe, sondern ein Stadtteil, der lange Zeit in Vergessenheit geraten war. Alt-Berlin bezeichnet aber auch die Berliner Ursprungsstadt, die im Spätmittelalter mit dem benachbarten Cölln zusammenwuchs und die historische Mitte des heutigen Berlins bildet. Lange Jahre war Alt-Berlin das historische Zentrum der deutschen Metropole, bis es im Krieg zerstört wurde. Berlin erfand sich neu, mit der Vergangenheit wurde aufgeräumt und man hatte kein Interesse mehr an dem Viertel.

Bis 1989. Da eröffnete das Nikolaiviertel neu – das Herz von Alt-Berlin. Einst lebte hier Gotthold Ephraim Lessing, heute wohnen und arbeiten hier Architekten und Rechtsanwälte, Theatermacher und Regisseure. Sie schätzen das kleine Viertel als Rückzugsort. Die schönen alten Häuser wurden in ihren Grundrissen möglichst detailgetreu wiedererrichtet und mit interessanten und sehr individuellen Geschäften belebt. Alt-Berlin ist heute eine Perle mitten in Mitte. Hier stehen auch das imposante Rote Rathaus mit dem Neptunbrunnen und die Marienkirche – alles mit Blick auf den Fernsehturm.

 

Mag sein, dass die Kneipenszene in Alt-Berlin nicht so üppig ist wie in anderen Kiezen. Das garantiert aber auch eine angenehme Nachtruhe in der Stadt, die normalerweise niemals schläft. In Alt-Berlin wohnen jene, die zu Fuß sehr schnell die wichtigsten Regierungs- und Kulturinstitutionen der Stadt erreichen wollen – oder auch das neue Stadtschloss, das Alt-Berlin ganz neu vor die Türe gebaut wird.

Der nahe Axel-Springer-Verlag im alten Zeitungsviertel stellt das journalistische Zentrum Berlins dar – und die Pforte ins legendäre Kreuzberg. In Alt-Berlin kann man sich manchmal wie in einem Dorf fühlen, das man aufgrund exzellenter Nahversorgung nicht verlassen muss. Doch die wilde Stadt ist nur ein paar Schritte entfernt. So ein Viertel gibt es nirgendwo in der Welt.